Event: 22.+23.10.2010 Consequence Audio

Feinste Analog- und Röhren-Hörkultur aus Deutschland.
Dieses Jahr hat Reinhard Gundlach eine komplette Kette im Gepäck.
Neben dem bereits in der image hifi hervorragend besprochenen
Plattenspieler „Charade“ gibt es die Premiere des neuen Trioden-Gegentakt-Vollverstärkers „Bennett“ und einem brandneuen Paares kleinerer Stand-lautsprecher mit Horn und hohem Wirkungsgrad.
Die Vorführungen sind im stündlichen Rhythmus zu folgenden Uhrzeiten:

Freitag: 16:00, 17:00, 18:00 und 19:00 Uhr
Samstag: 11:00, 12:00, 13:00 und 14:00 Uhr

Consequence Audio Bennett
Consequence Audio Bennett
Consequence Audio Charade
Consequence Audio Charade
Consequence Audio Hornlautsprecher
Consequence Audio Hornlautsprecher
Consequence Audio Bennett 300B Vollverstärker
Consequence Audio Bennett 300B Vollverstärker

Consequence Audio Bennett 300B Vollverstärker
Consequence Audio Bennett 300B Vollverstärker

Consequence Audio Charade
Consequence Audio Charade

Triangle Magellan Cello 2010

Triangle Magellan Quatuor in Hochglanz weiß
Triangle Magellan Quatuor in Hochglanz weiß
Im Update zum Audiomat Recital habe ich es ja schon angedeutet: ich beschäftige mich gerade intensiver mit den neuesten Magellan Modellen von Triangle. Rein äusserlich ist fast Alles beim Alten geblieben, aber klanglich auch? Reine Kosmetik und ein kleines Klangtuning, fast wie in der Automobilbranche, wo sich alljährlich die Scheinwerfer und Rücklichter ändern? Wir werden sehen – oder besser gesagt Hören.

Bereits Mitte April habe ich ja die Seriennummer 0001 der Quatuor ausgeliefert, zusammen mit dem Voce Center und ein Paar Duetto (natürlich auch jeweils mit der Nummer 0001). Das hat mir schon sehr gut gefallen, aber neu und uneingespielt in einem fremden Raum, da lege ich mich lieber noch nicht voreilig auf irgendwelche Aussagen fest.

Nun habe ich ja seit geraumer Zeit die Cello und die Duetto in der neuesten Ausführung im Laden und natürlich auch die Quatuor aus 2009. Die Duetto trägt übrigens die Nummer 0002 und die Cello sind die Nummer 0014 ihrer Art. Mit dieser Ausstattung lässt sich prima beurteilen und vergleichen, was sich im Modelljahr 2010 getan hat und ob die Fortschritte nicht nur erahnbar sondern nachvollziehbar sind. Zum Glück habe ich auch die Cello 2009 noch gut genug im gleichen Raum in Erinnerung, die Elektronik und Verkabelung lässt sich auch einfach wieder gleich aufbauen.

Triangle Magellan Cello
Triangle Magellan Cello

Nachdem die Cello 2010 sich an der jeweils gerade vorhandenen Elektronik eingespielt hat und ich es bewusst vermieden habe, kritisch zuzuhören (das fällt mir garnicht leicht, aber ich lasse dann einfach möglichst nichtssagende Musik zum Einspielen laufen und mache die Türe zu 🙂 ), baue ich ersteinmal die Kette wieder so auf, wie ich es mit der 2009er Cello als passend empfunden habe. Als CD kommt der Meridian G08.2 zum Einsatz, am Netz hängt er mit dem Nordost Shiva und gibt sein Signal über ein Nordost Tyr an den Verstärker weiter. Der ist ein Audiomat, und zwar der Opera. Auch er bekommt ein Netzkabel von Nordost spendiert, aber das größere Vishnu und darf sein Signal über ein Heimdall Lautsprecherkabel an die Cello geben. Alternativ habe ich auch eine in etwa gleich teure Verkabelung von AudioQuest benutzt, aber in meinem ordentlich bedämpften Raum spielt es mit Nordost noch einen Tack dynamischer und freier.

Triangle Magellan Duetto
Triangle Magellan Duetto

Jack Johnsons Live-CD „en concert“ rein in den CD… und was soll ich sagen? Das ist doch nicht der gleiche, nur ein bisschen aufgefrischte Lautsprecher? Da kann doch was nicht stimmen! Ich höre mir die ersten anderthalb Minuten an, wechsel schnell die CD gegen „Lampo“ von Giannmaria Testa. Aber auch hier habe ich das gleiche Gefühl, nämlich dass mich jemand an der Nase rumführen möchte. Nach den ersten Minuten weitergeschaltet zum 2. Stück der Scheibe und wieder das gleiche Ergebnis. Also vielleicht noch schnell Caroline Henderson rein? Aber das ändert auch nix. Ich bin perplex und ratlos. Was die Cello da nämlich gemacht hat, das ist absolut der Hammer und lässt mich deswegen so ratlos zurück, weil sie nach einem viel größeren und teureren Lautsprecher klingt als sie es ist. Die vorher schon gute Performance der Cello von 2009 lässt sie in allen Belangen sowas von hinter sich, dass es mit einem kleinen Makeup und Retuschen nicht erklärbar ist.

Triangle Magellan Cello
Triangle Magellan Cello

Was hat sich denn objektiv geändert? Nun, der Hochtöner ist der aus der größten Magellan, er war vorher der SE-Version der Quatuor vorbehalten. Die SE Verion wurde übrigens ersatzlos gestrichen, da sie jetzt quasi der Standard ist. Die Weiche wurde überarbeitet, die Innenverkabelung angepasst, und zwar wie es sich für einen High-End-Hersteller gehört in ausführlichen Hörtests. Ich vermute mal ganz stark, dass es da ein Mitspracherecht von ein paar „Neuen Ohren“ gibt (Hallo, Eric?), was sich jetzt in diesem wirklich überragenden Ergebnis manifestiert.

Bevor ich Ihnen davon vorschwärme und Sie mich in Ermangelung einer eigenen Erfahrung oder des Vergleichs für übergeschnappt erklären, kommen Sie am Besten einfach vorbei und hören Sie es sich selbst an. Für mich klingt die Cello auf jeden Fall klasse für’s Geld und hat das Potenzial süchtig zu machen. Sie ist fast wie ein Geschmacksverstärker, aber ein objektiver, der jeder Musik das gewisse etwas Mehr entlockt.

Nachdem die Cello also in der gleichen Kombination wie bisher auch schon ein so tolles Ergebnis gezeigt hat, war ich nicht überrascht, dass sie mit dem größeren Audiomat Recital (vorallem nach dem Update) nochmal deutlich zugelegt hat. Das ist für mich schon Weltklasse-Performance – und wir reden hier nicht über einen Lautsprecher mit einem fünfstelligen Preisschild! Das ist schon eine kleine Sensation.

Wissen Sie, was ich mich gerade frage? Wie spielt das Ganze wohl, wenn wir mal die Theorie von der Quelle als Wichtigstem komplett über den Haufen schmeissen und mit der Cello eine möglichst preiswerte Anlage aufbauen? Stimmt das Ergebnis und das Preis-/Leistungsverhältnis dann noch oder geht das nach hinten los, weil die Cello nur die Schwächen des Frontends offenbart? Ich werde es mir anhören und darüber berichten. Wenn jemand Lust zum Mithören hat, bitte melden.

Der Vollständigkeit halber noch die übrigen Änderungen optischer Natur gegenüber den Magellan-Modellen von 2009: die goldfarbenen Applikationen sind jetzt dunkelgrau / titanfarben, die Magnete für die Frontbespannung unter der Front versteckt, das Logo hat sich geändert und ist jetzt nur noch ein geschwungenes „M“ für Magellan. Die Anschlussterminals wurden ebenfalls überarbeitet und haben nun auch richtige Kabelbrücken als Jumper anstatt der vorherigen Blechbrücken. Die Oberflächen Hochglanz schwarz und weiß sind übrigens jetzt Standard und nicht mehr aufpreispflichtig.

Update – Audiomat Recital

In der Zwischenzeit habe ich am Audiomat Recital, den ich ja schon so sehr gut fand, ein Update durchgeführt. Das Ergebnis? Ich bin restlos begeistert 🙂
In der Zeit, die ich bis jetzt mit dem Recital in verschiedenen Kombinationen verbracht habe, hat in mir den klitzekleinen Wunsch nach noch einem Tick mehr Auflösung, an Luft um die Instrumente und Musiker herum, aufkommen lassen. Eigentlich war es ja schon verdammt gut, aber genau deswegen, weil alles so auf den Punkt spielt, hat mir genau hier noch etwas gefehlt. Es war ja garnicht viel, nur das letzte Quäntchen an Realismus. Nachdem ich also via Vertrieb mein Leid geklagt hatte, haben die Brüder Clarisse von Audiomat blitzschnell reagiert und eine Abhilfe gefunden. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass durch die letzte Änderung in der Treiberstufe bedingt, die Bandbreite ruhig noch höher sein könnte, wenn sie nicht durch die lokale Gegenkopplung gebremst würde. Also habe ich neue Bauteile für den Gegenkopplungszweig bekommen und diese natürlich umgehend eingebaut. So, und nun habe ich definitiv nichts mehr zu mäkeln – was bei mir wirklich selten ist. Der Recital stellt im Moment das Maß der Dinge in Sachen Röhrenvollverstärker für mich dar und ich kann völlig begeistert und entspannt Musik hören. Entspannt nicht etwa, weil er jetzt so langweilig spielt – ganz im Gegenteil, sondern weil ich weiß, so ist es richtig! Prima Ergebnis und prima Service und Aufmerksamkeit von Audiomat. Einen riesen Dank an den Vertrieb in Hamburg (Arnd Rischmüller, HEAR GmbH) und die Brüder Clarisse in Frankreich (Audiomat).

Audiomat Recital
Audiomat Recital

P.S. Was hat sich technisch getan? Die Bandbreite (obere -3dB Frequenz) wurde von ca. 40kHz auf ca. 55kHz erweitert. That’s it.
P.P.S. Und die Verbesserung hören konnte ich vorallem an den neuen Triangle Cello aus der überarbeiteten Magellan-Serie. Dazu demnächst mehr.

Cabasse Riga und Santorin30 – im Alltag gehört

3 Wochen ist es jetzt schon her, dass die Riga und Santorin bei mir im Laden sind? Unglaublich, aber ich bin in der Zwischenzeit vor lauter Musik hören gar nicht mehr zum Schreiben gekommen 😉
Was ich schon vorher gehofft habe, hat sich bewahrheitet: nach dem Hören unter unterschiedlichsten Bedingungen und in verschiedenen Räumen hat sich bestätigt, dass die Riga ein würdiger Nachfolger der Baltic II sind. Wo die Baltic Evo vielleicht etwas allgemeinverträglicher und mehr den Konventionen entsprechend spielt, da legt die riga eine Schippe echte Cabasse-Qualitäten vor: extrem authentisch und direkt, packend und studiomäßig spielt sie, wie ich es von einer Cabasse erwarte.

Cabasse Riga
Cabasse Riga

Wenn sie jetzt noch einen Tick weiter runter spielen könnte… dann wäre die richtige Anpassung an den sagenhaften Santorin30 nicht so eine Zauberei. Jedes Hertz – wer es nicht glaubt, soll es bitte selbst probieren – das an der oberen Grenzfrequenz geändert wird, ist hörbar! also ist hier wirklich Fingerspitzengefühl und etwas Muße angebracht, um wirklich den perfekten Übergang zu finden. Erleichtert wird einem die richtige Einstellung durch die gut funktionierende Raumkorrektur mittels 3 parametrischer Equalizer-Bänder im Santorin30, aber an die bequeme grafische Darstellung der Velodyne DD’s kommt er leider noch nicht heran. Dafür klingt er extrem sauber, knackig und homogen, wenn er erstmal richtig eingestellt ist. Und dank der 3 Presets lassen sich auch Konfigurationen für verschiedene Hörsituationen einfach abspeichern und aufrufen.

Cabasse Santorin 30
Cabasse Santorin 30

Wir reden hier zwar nicht von einem Pappenstil, die Kombination Riga + Santorin30 kostet immerhin 10 TEuro, aber es ist ein sagenhaft kompaktes, kleines und unauffälliges System, das sich sowohl optisch als auch akustisch in nahezu jede Situation einfügen lässt. Und diese Fähigkeit, groß zu spielen und ansonsten zu verschwinden, macht es so einzigartig. Für alle Anwendungen, die einen hervorragenden Klang unter eher ungünstigen Bedingungen erfordern, allererste Güte.

Von der Verstärkerseite her stellt die Kombination naturgemäß keine großen (Leistungs-)Anforderungen, da die Riga einen hohen Wirkungsgrad haben und der Santorin seinen eigenen Verstärker mitbringt. Da die Riga aber eher monitormäßig spielen, würde ich auf einen homogenen, aber nicht zu mittenbetonten Verstärker achten. Bewährt hat sich sowohl Meridian, Moon, als auch Audiomat.

Cabasse Riga und Santorin 30

Endlich mal wieder ein Paar neue Lautsprecher zum Hören!

Cabasse Riga
Cabasse Riga

Die alte Baltic II habe ich sehr gemocht, mit dem Preisschild der Nachfolgerin (Baltic Evolution) hatte ich so meine Probleme. Die iO2 spielt für ihre Preislage auch schon sehr gut, aber so richtig vom Hocker gehauen wie die Baltic II hat sie mich dann trotzdem nicht. Ok ok, das ist auch unfähr, wenn man Größe und Preis betrachtet. Aber jetzt gibt es endlich wieder eine aus meiner Sicht bezahlbare und vernünftige Nachfolgerin der Baltic II.

Die Riga hat im Unterschied zur Baltic nur ein 2-Wege-System und eine Kugel mit kleinerem Durchmesser, dafür hat der sphärische Mittelton-Ring aber einen größeren Durchmesser und eine weichere Aufhängung, wodurch das 17cm-System auch schon bis 95Hz hinabreicht. Genug, um es sinnvoll an einen Subwoofer anzukoppeln, im normalen Wohnraum sollten sogar die idealen 80Hz als Übernahmefrequenz passen.

Cabasse Santorin 30
Cabasse Santorin 30

Der Santorin 30 ist, wie ich es bisher von den Velodyne DD-Subwoofern kenne, über einen parametrischen Equalizer einstellbar und mittels Messmikrofon auch automatisch an den Raum anpassbar. Allerdings verlässt sich Cabasse hier auf nur 3 Bänder, während es bei Velodyne 8 parametrische Bänder zum Spielen gibt. Ob man die allerdings alle braucht oder es auch mit 3 Filtern gelingt, den Subwoofer perfekt an den Raum anzupassen wird sich zeigen.

Cabasse Santorin 30 von hinten
Cabasse Santorin 30 von hinten

Ausgepackt sind sie schon, angeschlossen auch, jetzt fehlt nur noch das Einmessen und es kann ans Hören gehen.

Cabasse Riga
Cabasse Riga

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The Gryphon – Höreindrücke

Nachdem sich die Geräte also ausgiebig in meine Umgebung eingewöhnen durften, konnten sie sich klanglich so zeigen, wie sie sind. Um erst einmal einen Eindruck davon zu bekommen, wie der Entwickler es gerne hätte, habe ich CD-Spieler, Verstärker und Lautsprecher von The Gryphon im Verbund gehört, natürlich mit den passenden Netz- und XLR-Kabeln von The Gryphon.
Es ist schon ein beeindruckendes Ergebnis, vor allem wenn man wie ich schon von vornherein auf die Ausstrahlung der Geräte, ihre Aura des Edlen, Erhabenen und Teuren, geeicht ist. Ein wirklich schönes, beeindruckendes Ergebnis! Kommt man aber irgendwann auf den Boden der Tatsachen zurück, dann können einem schon einmal kleine Ungereimtheiten auffallen. So kam ich mit dem Lautsprecher nicht wirklich zurecht: entweder fehlte mir Substanz im Bassbereich oder es drängelte sich der Präsenzbereich zu sehr nach vorne. Zum Glück kann neben der Aufstellung auch noch die Anpassung von Hoch- und Tieftonbereich am Lautsprecher mittels der außen angebrachten Widerstände herangezogen werden, um die Wiedergabe auf den Punkt zu bringen. Was mir leider nicht so recht gelingen wollte – vielleicht lag es auch daran, dass mir die passenden Lautsprecherkabel fehlten und ich deshalb auf meinen Fundus an Kabeln von Nordost, Siltech, Audioquest, Goertz und XLO zurückgreifen musste.
Um die Elektronik nicht nur anhand der Lautsprecher von The Gryphon zu beurteilen, kamen zwei mir gut bekannte und hoch geschätzte Schallwandler von Wislon Benesch und Triangle zum Einsatz. Als erstes, weil es rein intuitiv für mich eine sehr schön passende Kombination sein müsste, wurden die Mojo durch die Wilson Benesch A.C.T. ersetzt. Und siehe da, auf einmal war der Hochtonbereich weder überzogen noch zu zurückhaltend und auch die Substanz und Fülle im Grundton und Bassbereich liess nichts zu wünschen übrig. Oder doch?
Ich bin kein Freund von schnellen Vergleichen und hin und her schalten, weshalb ich mich erstmal fleissig in die Kombination Gryphon-Wilson Benesch eingehört habe. Aber ein gewisser Eindruck von Schönspielerei blieb dennoch bei mir zurück und wollte sich nicht so recht zu einem schlüssigen musikalischen Gesamtbild zusammenfügen. Also hilft doch nur ein Vergleich mit anderem Material. Am ende soll das „Material“, also die Anlage, egal wie schön und edel sie ist, doch nur das eine Ziel erfüllen: Musik lebendig machen und Emotionen transportieren. Und das so realistisch wie möglich.
Nachdem außer den hübschen Gryphon-Geräten (wobei einige der zwischendurch reingeschneiten Kunden so ihre Probleme mit der Bedienung der unsichtbaren und berührungslosen in die glänzende Front eingelassenen „Knöpfe“ hatten…) auch noch einige andere Geräte zum Quervergleich zur Verfügung standen, habe ich den The Gryphon Atilla ausgetauscht mit dem auch gerade erst warm gelaufenen Moon i3.3 Vollverstärker. Das ist nicht ganz fair, da die Leistungsdaten zwar ziemlich identisch sind, der Moon auch symmetrisch vom Gryphon Scorpio gespeist wird, aber noch nicht einmal die Hälfte des Atilla kostet.
Ok, er hat nicht den Flair und die geschmeidige Eleganz des Atilla (oder täuscht einen da nur die Optik und die eigene Voreingenommenheit?), aber er spielt wie aus einem Guss und rhythmisch auf den Punkt, verschleppt nichts und bringt wieder die Emotionalität und Spielfreude rein, die vorher bei aller Schönspielerei einfach gefehlt hat. Da kommt das Grinsen zurück ins Gesicht, wenn ich höre, was die Musiker da angestellt haben, nicht einfach vor sich hin gespielt und runtergespult. Dafür sieht der Gryphon Atilla für meinen Geschmack eindeutig edler und extravaganter aus. Ob das den Preisunterschied aber rechtfertigen kann möchte ich nicht erörtern.
Bleibt also noch der Gryphon Scorpio: ist er daran Schuld, dass es so gut klingt? Immerhin setzt er auf 32bit Verarbeitung der 16bit-CD-Daten und kann dadurch vielleicht eine bisher unerreichte Auflösung und Feinheit erreichen? Ganz allein auf weiter Flur ist er ja nicht, steht doch nebenan schon der Moon 750D DAC/CD-Player mit ebenfalls 32bit Wandlung und ausserdem asynchroner Datenverarbeitung. Aber bevor dieser Vergleich kommt, gebe ich dem Atilla zuerst noch einmal eine Chance an einem anderen Lautsprecher, ziehe die Scorpio-Atilla-Kombi in den anderen Hörraum um und verbinde sie mit den Triangle Magellan SW2 Quatuor.
Um es kurz zu machen: es klingt zwar in der Summe anders als mit den Wilson Benesch – was nicht verwundern sollte – aber die Tendenz bleibt genau die gleiche.
Als Fazit bleibt bei mir der Eindruck, dass die Geräte von The Gryphon durchaus ihren eigenen Charakter haben, sehr hübsch gemacht sind, die Verarbeitung für den Preis ok aber nicht über jeden Zweifel erhaben ist und sich die Kombination am ehesten für Schön-Hörer als für Realitätsfanatiker eignet.

Nach dieser Erfahrung bin ich jetzt gespannt, wie der Vergleich zwischen den beiden 32bit CD-Playern Moon 750D und The Gryphon Scorpio ausfällt. Doch dazu später mehr.

The Gryphon – Mythologie und HighEnd

Auf der Suche nach dem heiligen Gral der Musikwiedergabe bin ich schon Anfang der 1990er Jahre über Gryphon gestolpert. Und die mächtige Antileon Endstufe nebst passender Vorstufe haben damals einen bleibenden eindruck bei mir hinterlassen. Neben Krell und Classé war es mir aber damals als weiteres Produkt im Laden einfach zu viel.

Nachdem Gryphon jetzt auch etwas „kleinere“ Geräte im Programm hat, habe ich mir die aktuellen Einsteigergeräte einmal vorgenommen:

Die kleine Kette besteht aus Atilla (Vollverstärker), Scorpio (CD-Player) und Mojo (Kompaktlautsprecher; wobei „kompakt“ auch etwas übertrieben ist…). Das ganze natürlich verkabelt mit den hauseigenen Gryphon-Kabeln, um das Ergebnis nicht von vornherein zu verbiegen.

The Gryphon Atilla Vollverstärker
The Gryphon Atilla Vollverstärker
The Gryphon Scorpio CD-Player
The Gryphon Scorpio
The Gryphon Mojo Lautsprecher
The Gryphon Mojo (Kompakt-)Lautsprecher

Falls sie sich jetzt fragen, was der ganze Spass kostet: das Ensemble bleibt bei guten 30.000 Euro (weil wir bei dem Test auf die Lautsprecherkabel von Gryphon verzichtet haben – die machen nochmal 10.000 Euro extra – und stattdessen die bewährten Kabel von AudioQuest, Nordost und siltech benutzt haben).

So, wie klang das Ganze aber jetzt? … [weiter]