Die deutschen CD-Player und Verstärker von Block aus China (nein, die chinesischen Geräte vom deutschen Hersteller Block; oder wie schreibt man das jetzt? Egal, zumindest von einer deutschen Firma verkauft und in China hergestellt, es weiss ja jeder was ich meine, oder?!) durften ja einige Zeit bei mir im Schaufenster am Netz nuckeln und haben auch schon einige Stunden fröhlich vor sich hin musiziert, da ist es an der Zeit, Ihnen endlich genauer Gehör zu schenken und über das gehörte und empfundene zu berichten.
Da ich die Qualitäten der beiden Geräte, genauer des CD-Spielers C-100 und des Verstärkers V-100, nicht nur im Duett beurteilen wollte, sondern über die Einzelqualitäten bescheid wissen will, habe ich Sie auch einzeln angehört und mit Ihnen jeweils nur eine vorhandene Komponente in einer Anlage ersetzt.
Als erstes habe ich den CD-Player C-100 mit den bewährten Audioquest Columbia an den Rega Elicit angeschlossen. Als Netzkabel kam ein Quantum QRT Power Cord zum Einsatz. Der Rega Elicit wiederum ist mit dem passenden Audioquest LS-Kabel an Triangle’s Magellan Duetto angeschlossen, als Netzkabel kommt am Rega ein Shiva von Nordost zum Einsatz. So sollte der Block-CD optimale Einsatzbedingungen haben um zu zeigen, was er kann. Jetzt meckern Sie bitte nicht, dass allein das NF-Kabel vom CD zum Verstärker mehr kostet als der ganze CD-Spieler, vom Netzkabel wollen wir ja garnicht reden. Aber ich wollte das Ergebnis ja auch nicht gleich von vornherein reduzieren, indem ich nicht meine gewohnten guten Kabel benutze.
Was fällt mir als erstes positiv auf? Richtig, bei einem CD-Spieler für 349 Euro kann man das Netzkabel mit Kaltgerätestecker einstecken, es ist nicht fest verbunden und auch keine dünne Strippe mit Eurostecker. Das ist meines Wissens in dieser Preisklasse wirklich selten. Und ein Blick auf die Netzbuchse zeigt auch 3 Kontakte, also nicht die oft verbreitete Lösung mit Kaltgerätestecker und fehlendem Schutzleiteranschluss. Soweit so gut, ob Sie da jetzt wie ich ein teures Netzkabel oder die Funktionsprüfungsstrippe aus dem Lieferumfang einstecken bleibt Ihnen überlassen und kann ja jederzeit geändert werden.
Der Netzschalter, mit dem man den CD-Player komplett vom Netz trennen kann befindet sich direkt neben der Netzbuchse auf der Rückseite, man kommt aber auch von vorne noch gut dran, wenn das Gerät nicht gerade in einen Schrank gequetscht wird ohne Luft drumherum.
Das Gehäuse ist ja extrem aufwendig und massiv verarbeitet, das dürfte hinlänglich bekannt sein. Ein Fehler ist es ja nicht, wenn für mechanische Ruhe gesorgt wird, aber ein Garant für guten Klang oder ein besonders gutes Preis-/Leistungsverhältnis ist es nicht zwingend. Die verstellbaren (!) Aluminium-Füße sind praktisch, da mein Gerät zumindest nicht absolut gerade ist und so kann ich den fehlenden Millimeter ausgleichen und er steht wackelfrei. Ansonsten ist das Gerät schwer, mit ordentlicher Oberfläche, nettem Display und ungewöhnlicher Anordnung der Bedienknöpfe ausgestattet. Bis auf den etwas legeren Aufdruck (bei mir sitzt er nicht ganz gerade) könnte das Drumherum auch gut in der 1000-Euro-Klasse durchgehen.
Aber wie KLINGT er denn nun? Also erstmal: Obacht mit der Netzphase. Die ist nämlich anscheinend nicht bei allen Block-Geräten gleich, sprich man darf sich nicht auf die Normung verlassen, und ist klanglich nicht ganz irrelevant. Mit der richtigen Netzphase und den oben beschriebenen Kabeln spielt er wirklich recht ordentlich, um nicht zu sagen überraschend gut. Ich hätte nicht erwartet, dass man um so wenig Geld ein Gerät bauen kann, das zum einen eine richtige Material-Orgie feiert und dazu noch mehr als annehmbar klingt. Mit einem CD-Player für das doppelte Geld kann man das klangliche Ergebnis nicht vergleichen, da fehlt es an Offenheit und Durchzeichnung im Bassbereich. Aber er klingt nicht nervig, hat eine tonal ausgewogene Stimmwiedergabe, zeigt einem schon eine räumliche Darstellung (wenn die Aufnahme es zulässt) und macht am Geld gemessen enorm Spass beim Hören.
Für mich ist er ein klasse Gerät, um die Mehrheit der Käufer von billigen Blechkisten der Massenhersteller rüber zu holen ins Lager der audiophilen Kleinserienhersteller. Es ist ein Gerät, an das man mit einer anderen Einstellung herangehen kann als an einen Dünnblechkasten mit Plastikfront, überladener Ausstattung und mager-dünnem Klang. Von einem solchen Gerät gelingt vielleicht dem einen oder anderen auch der Aufstieg in klanglich höhere Gefielde. Und man kann prima zeigen, was das Zubehör alles am Klang ausmacht (Netzkabel, Verbindungskabel).
Von mir gibt es daher eine Empfehlung: für 349 Euro kann man kaum einen besseren CD-Spieler kaufen.